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Neue Ideen fürs Bauhandwerk: Start-ups präsentieren praxisnahe Lösungen

Die DACH+HOLZ International setzt auch 2026 wegweisende Impulse für die Baubranche: Rund 30 Start-ups und Unternehmen präsentieren vom 24. bis 27. Februar auf der „Start-up & Innovationen Area“ ihre Neuheiten und weiterentwickelten Produkte, Dienstleistungen sowie Geschäftsmodelle.

DACH+HOLZ International
Köln, Deutschland

München/Köln, den 11.12.2025 – In Halle 9 erhalten Fachbesucher Antworten auf zentrale Zukunftsfragen: Wie lassen sich Arbeitsprozesse effizienter gestalten? Wie können Dachdeckerbetriebe Verwaltung und Organisation vereinfachen? Welche Lösungen erhöhen die Sicherheit auf der Baustelle? Gründer und innovative Unternehmen stellen dort ihre Ansätze vor – von digitalen Tools über Verbindungstechniken bis hin zu Sicherheitslösungen. Zudem zeichnet eine Fachjury am Donnerstag, 26. Februar, das überzeugendste Projekt mit dem „Start-up & Innovationen Award" aus.

Alte Zimmermannstechniken neu entdeckt

Der Familienbetrieb X-fix wood connector GmbH aus Österreich ermöglicht mit innovativen Verarbeitungstechniken die wirtschaftliche Renaissance alter Zimmermannstechniken. Das selbstspannende Holz-Holz-Verbindungssystem funktioniert nach dem traditionellen Doppelschwalbenschwanz-Prinzip, das ganz ohne metallische Verbindungsmittel auskommt. Lediglich zwei konisch geschnittene Holzelemente werden auf der Baustelle in dafür vorgesehene Ausfräsungen der zu verbindenden Holzbauteile eingesetzt und mit einem Schonhammer eingeschlagen. Die durchdachte Geometrie der X-fix-Verbinder zieht die Holzbauteile durch das Einschlagen zusammen, ganz ohne zusätzliche Werkzeuge. „Auf der Baustelle braucht es nur noch den Hammer und man kommt auch ganz ohne Schrauben aus. „Die innovative Verarbeitungstechnik gewährleistet Rückbaubarkeit und Kreislauffähigkeit. Außerdem werden durch die hohe Vorfertigung und einfache Anwendung bis zu 30 Prozent Montagezeit gespart sowie Werkzeug- und Materialkosten gesenkt“, weist Markus Schilcher, Sohn des X-fix-Erfinders Josef Schilcher, auf die klaren Vorteile hin.

Entlastungs-Service für junge Dachdeckerbetriebe

Bastian Mayer und sein Team wollen mit ihrem Start-up „Handly“ Dachdecker beim Start in die Selbständigkeit und kleinere Betriebe bei ihrer Entwicklung unterstützen. Inspiriert wurde Mayer dabei von seinem Vater: Obwohl dieser als Dachdeckermeister die Chance gehabt hätte, seinen Ausbildungsbetrieb zu übernehmen, scheute er den administrativen Aufwand neben dem Tagesgeschäft. Diese Erfahrung brachte Mayer, der selbst eine Dachdeckerei in Berlin führt, auf die Idee, andere Betriebe als externer Dienstleistungspartner zu unterstützen: Handly übernimmt Vertrieb und Werbung, Kunden- und Mitarbeiterakquisition, Organisations- und Verwaltungsaufgabe bis hin zur Automatisierung und Digitalisierung der Büroarbeit. Der Betrieb bleibt zu hundert Prozent im Besitz seines Inhabers. Zum Konzept sagt das Team aus Berlin: „Wir unterstützen selbstständige Dachdecker als Partner im Hintergrund. Zusätzlich zur Kombination aus menschlicher Dienstleistung und technischem Support entwickeln wir eine KI-gestützte Software, mit der jeder Dachdeckerbetrieb seine Effizienz außerhalb der Baustelle steigern kann – von der Kalkulation bis zur Nachunternehmererklärung. Durch die optimierte Organisation können sich Inhaber voll und ganz auf ihr Know-how und ihre Kompetenz rund ums Dach und die Unternehmensführung konzentrieren.“ Weitere Vorteile wie Finanzierung für Endkunden und Mengenrabatte bei Großhändlern sind in Planung.

Sicher aufs Dach

Wer hoch hinaus will, braucht vor allem Sicherheit. Diese Erkenntnis hat Dachdeckermeister Udo Heyl nach seinem zweiten Sturz von der Leiter gewonnen. Auf ein drittes Mal wollte er es nicht ankommen lassen und begann den Markt der Leitersicherungen zu analysieren. Mit allen war er unzufrieden. Seine Kritik: „Es ist doch ein Unding für ein Sicherungssystem, wenn ich erst die Leiter hochsteigen muss, um sie zu sichern.“ Also entwickelt er ein eigenes System: Seine Leiterkopfsicherung – kurz „LeiKoSi“ – ist so konzipiert, dass sie mit wenigen Handgriffen an der Leiter montiert und vom Boden aus in die Dachrinne, den Flachdachanschluss oder die Geländer-Brüstung eingehängt werden kann. So ist die Aufstiegshilfe bereits beim ersten Anlegen gesichert. Und wenn die Leiter umgestellt werden muss, kann sie am Boden einfach weitergeschoben werden, ohne die Verankerung zu lösen. Die Leiterkopfsicherung ist DGUV geprüft (dem Label der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung).

Automatikhaken für mehr Sicherheit

Beim An- und Abschlagen von vorgefertigten Bauteilen, kann es auf Baustellen oder in Werkhallen gefährlich werden, vor allem dann, wenn Arbeiten in der Höhe auszuführen sind. Zur Vermeidung der Gefahren hat die Firma ILS-tech einen Automatikhaken mit Komfortschließ- und Komfortöffnungsmechanismus entwickelt.  Der „GREIF“ ist ein mechanisch eigenständiges und voll einsetzbares mechanisches, selbstschließendes und verriegelndes Lastaufnahmemittel mit vorgegebener Tragkraft. Es kann zum Heben, Tragen, Versetzen und sicheren Lösen von Bauteilen eingesetzt werden. Geöffnet wird mittels eines Zugseils aus sicherer Entfernung zum Haken. Beim Abschlagen einer Last wird der Aufenthalt von Beschäftigten im Gefahrenbereich überflüssig. Auch Absturzunfälle lassen sich durch den Automatikhaken als Alternative zur Leiter vermeiden.

Dachbahnen effizienter entfernen

Seit mehr als 70 Jahren steht der Bonner Familienbetrieb Körner+Körner für Dachkompetenz und wertbeständige Handwerkerarbeit. Ludger Körner ist Dachdeckermeister mit Leib und Seele. Schon oft hat er sich gefragt, warum bei Flachdachsanierungen das Entfernen von Bitumen-Dachbahnen zum zeitraubenden Kraftakt werden muss: Die Bahnen mit stattlichem Eigengewicht müssen mühsam zerkleinert werden, um sie mit Kran, Schuttmulde oder Schrägaufzug abtransportieren zu können. Das erfordert hohen Zeitaufwand, viele Trennschnitte und mehrere Mitarbeiter. Die Lösung fand Ludger Körner selbst und entwickelte seinen „Dachbahnengreifer“. Mit dem kranbaren Greifer lassen sich Dachbahnen in Containergrößen von ca. 150 x 300 bis 600 Zentimeter direkt vom Dach abtragen. Die einfache Handhabung sowie die immensen Abschnittsgrößen bringen eine deutliche Kostenersparnis. Bis zu zehn Stunden Ersparnis können mit nur ein bis zwei Mitarbeitern bei einer Dachfläche von rund 100 bis 120 Quadratmetern erreicht werden: So werden Mitarbeiter und Schneidegeräte geschont. Der serienreife Greifer aus feuerverzinktem Stahl mit CE-Kennzeichnung hat 2026 auf der DACH+HOLZ international seine Premiere.

Exakte Verbindungen durch digitalen Workflow

Stexon hat den Prozess der präzisen Vorfertigung im Holzhausbau bis auf die Baustelle weitergedacht und seine Schnellsteckverbindungstechnik mit einem digitalen Workflow aus präziser Mess- und Montagetechnik verknüpft. Eine wichtige Ergänzung sind die benutzerfreundlichen Balancer, die ein millimetergenaues und sicheres Versetzen der Baufertigteile ermöglichen. Beim Aufstellen der exakt ausgerichteten Elemente rasten die Schnellsteckverbinder passgenau ein; Nachjustieren entfällt. Das Ergebnis: mehr Präzision, hohe statische Sicherheit und deutlich schnellere Abläufe. Mit Blick auf die steigenden Anforderungen im Holzbau hat Stexon seine Verbindungstechnik konsequent weiterentwickelt. Heute umfasst das Sortiment zwölf verschiedene Verbinder und bietet für jede typische Anwendung – vom Tafelbau über CLT bis zum mehrgeschossigen Wohnbau – eine passende Lösung. Neue, ab Januar 2026 zugelassene Steckverbinder werden auf der DACH+HOLZ International vorgestellt.

Leichtgewichtig und leistungsstark

Wacker Bauprodukte zeigt mit seinen Aluminium-Leichtbau Lasttraversen ganz neue Perspektiven auf, wie sich vorgefertigte Holzbau-Wände und Module vereinfacht aufnehmen und montieren lassen. Die ultra-leichten und robusten Lasttraversen bieten sich auf modernen Baustellen zum Aufnehmen von Lasten an, bei denen zwei oder vier Anschlagpunkte verteilt über eine gewisse Länge und Breite angeordnet werden müssen. Die Traversen lassen sich auf verschiedene Längen einstellen. Die benötigte Breite klappt unter Last automatisch auf. Das erhöht die Schnelligkeit auf Baustellen. Das deutlich geringere Eigengewicht gegenüber Stahl-Rahmentraversen oder H-Traversen macht die Produkte zu leichtgewichtigen, präzisen, zuverlässigen und nachhaltigen Helfern für die Positionierung und Verbindung vorgefertigter Holzbauelemente. Wacker Aluminium-Leichtbau-Lasttraversen ergänzen sich ideal mit dem Balancer der Firma Stexon.

Vernetzte Meisterkompetenz als digitale Lösung

Seit vier Generationen steht der Name Schuchardt für das Dachdeckerhandwerk. Aus dieser Tradition heraus entsteht ein völlig neuer Ansatz: Dachmusketier – Dachdeckermeister berät im Kooperations-Team andere Dachdeckermeister von A bis Z. Der Alltag auf der Baustelle hat sich verändert: Mehr Dokumentation, mehr Koordination, mehr Büro, mehr digitale Anforderungen – und gleichzeitig immer weniger Zeit. Hier setzt der Dachmusketier an: Im Mittel-punkt steht ein praxisnahes System, das digitale Arbeitsprozesse mit echter Meistererfahrung verbindet. Der Dachmusketier baut auf das, was das Handwerk wirklich braucht: klare Abläufe, schnelle Lösungen, verständliche Kommunikation und eine Struktur, die den Meister im Alltag entlastet. Über eine spezialisierte Plattform werden Arbeitsprozesse, Videos, Checklisten, Fachwissen und Erfahrungen so gebündelt, dass sie direkt auf der Baustelle oder im Büro nutzbar sind. Der Musketier unterstützt dort, wo es im Tagesgeschäft am meisten brennt: bei Ausschreibungen, Nachträgen, Kundenanfragen, Angeboten, Dokumentationen und der administrativen Arbeit, die sonst „liegen bleibt“. Gleichzeitig entsteht eine neue Handwerks-Community, in der sich Meister gegenseitig unterstützen. Auf der DACH+HOLZ International 2026 wird das System erstmals vorgestellt.

Rohrverbindungen im Holzbau einfach gelöst 

Aus der Schweiz kommt eine Verbindungselement-Innovation im Holz-Fertigbau: Mit Fixpod hat Holzbauexperte Sascha Müller eine schnelle (fix) Hülse (pod) entwickelt, die revisionslose Installationsrohrübergänge zwischen vorgefertigten Holzbauelementen ermöglicht. Mit dem patentierten Verbindungselement lassen sich Bauprojekte nicht nur schneller und kostengünstiger realisieren, sondern auch sicherer machen. Zusätzliche Revisionsöffnungen, mühsames Einfädeln und Zusammenbauen der Kabeldurchführungen mit den damit verbundenen Risiken entfallen. Aufwendige Nacharbeiten sowie eingeklemmte oder zerquetschte Installationsrohre gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Durch die Trichterform können Leitungen problemlos eingezogen und Toleranzen bei den Übergängen (bis acht Millimeter) ausgeglichen werden. Kompatibel mit allen gängigen Elektroinstallationsrohren ist das Verbindungselement einfach und werkzeuglos montierbar und nach Nutzungsende recyclebar. Über den gesamten Prozessablauf kann mit Fixpod eine Prozess- und Kostenoptimierung von rund 80 Prozent realisiert werden.

Die vergrößerte „Start-up & Innovationen Area“ unterstreicht den Anspruch der DACH+HOLZ International, Innovationen sichtbar zu machen und jungen Unternehmen eine starke Bühne zu bieten. In kurzen Pitches präsentieren Gründer ihre Lösungen einem breiten Fachpublikum und knüpfen neue Kontakte zu Partnern, Kunden und Investoren. Die Vielfalt der vorgestellten Ansätze – von digitalen Plattformen über Verbindungstechnik bis hin zu Sicherheitslösungen – zeigt eindrucksvoll, wie dynamisch sich das Handwerk weiterentwickelt.

Die DACH+HOLZ International 2026 findet vom 24. bis 27. Februar in Köln statt. Weitere In-formationen unter https://www.dach-holz.com/.

Ihre Kontaktperson

Mélanie Diss

Mélanie Diss

Public & Media Relations Manager

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