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Vorteile von Holzfaser-Innendämmungen

Schon wenige Zentimeter Innendämmung verbessern bei Altbauten den Außenwand-U-Wert stark. Holzfaser-Dämmstoffe bieten dabei baubiologische und bauphysikalische Vorteile. Einsetzen lassen sie sich in diffusionsoffenen wie auch in diffusionsbremsenden Systemen.

STEICO
Feldkirchen, Deutschland

Holzfaser-Dämmstoffe sind Naturprodukte, weisen deshalb eine hohe baubiologische Qualität auf, speichern große Mengen CO2 und sind diffusionsoffen. Sie können zudem bis zu 15 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, zwischenspeichern und wieder abgeben, ohne dabei nennenswert an Dämmleistung einzubüßen. Das versetzt sie in die Lage, Phasen hoher Raumluftfeuchte abpuffern – was ein gesundes Raumklima fördert und das Risiko einer zu starken Durchfeuchtung der Bausubstanz verringert.

Vor allem aber erfüllen sie ihre Kernaufgabe, die Wärmedämmung, mit λD-Werten von 0,036 bis 0,038 W/(mK) besser als z.B. die häufig verwendeten Kalziumsilikatplatten mit 0,045 bis 0,065 W/(mK). Oft genügt eine 6 cm starke Holzfaser-Innendämmung, um den Außenwand-U-Wert auf ein Niveau zu senken, das die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) als Einzelmaßnahme fördert und die Umrüstung des Heizsystems auf eine Wärmepumpe ermöglicht.

Außerdem bieten Holzfaser-Dämmstoffe unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten: In Form von robusten Dämmplatten können sie auf die Bestandswand vollflächig aufgeklebt und anschließend verputzt werden. Oder sie füllen in Form von flexiblen Dämmmatten die Gefache zwischen Wandständern.

Wandständer-Lösungen sind tragfähiger

Die Wandständer-Varianten werden mit Platten verschlossen, die sehr viel tragfähiger sind als eine Wärmedämmung. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn an der Außenwand Lasten wie Bilder, Regalbretter oder Fließen befestigbar sein sollen. Als Unterkonstruktion kommen meist Kanthölzer zum Einsatz, die auf die Bestandswand montiert werden. Flexible Holzfaser-Dämmmatten in den Gefachen dämmen sogar noch etwas besser als robuste Holzfaser-Dämmplatten, da sie eine geringere Rohdichte aufweisen.

Eine geringere Rohdichte bedeutet allerdings auch ein etwas geringeres Feuchtespeichervermögen. Deshalb müssen die Gefache mit Dampfbremsen OSB-Platten oder einer Dampfbremsbahn luftdicht verschlossen werden. Darüber kommen dann Gipskarton- oder Gipsfaserplatten. Oder dünne Holzfaser-Putzträgerplatten, wenn aus gestalterischen Gründen – einheitliche Wandoberfläche im gesamten Raum – eine Putzoberfläche gewünscht ist.

Dämmwirkung ist nahezu gleich stark

Die mit den verschiedenen Varianten erzielbaren U-Werte unterscheiden sich nur wenig: Einen Ausgangs-U-Wert von 1,3 W/(m2K) verbessert z.B. eine 6 cm dicke Dämmplatte STEICOinternal mit einem λD-Wert von 0,038 auf 0,43 W/(m2K). Wandständer-Lösungen mit 6 cm Dämmstärke verbessern ihn auf 0,45 bis 0,47 W/(m2K). Wandständer sind zwar Wärmebrücken, Dämmmatten wie z.B. die STEICOflex 036 mit ihrem λD-Wert von 0,036 W/(mK) kompensieren dies aber weitgehend.

Welche Dämmstärke bei einem Sanierungsprojekt sinnvoll ist, ergibt sich

  1. aus dem U-Wert der Bestandswand,
  2. aus der Frage, welcher U-Wert angestrebt wird und ob dieser die Anforderung für eine Förderung erfüllen soll, sowie
  3. aus der Größe der Flächenheizung, wenn auf eine Wärmepumpe umgerüstet werden soll. Denn je größer die Flächenheizung, desto niedriger kann ihre Vorlauftemperatur sein. Und je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet eine Wärmepumpe. Die reduziert den Endenergiebedarf nochmals gewaltig.

Wenn im Rahmen einer Sanierung ein neuer Fußboden verlegt wird, ist natürlich eine Fußbodenheizung die sinnvollste Lösung. Bleibt der alte Fußboden aber drin, dann ist es naheliegend, eine Wandheizung in die neue Innendämmung zu integrieren. Dafür gibt es auf dem Markt zahlreiche Systeme.

Förderung: ja, Mindeststandard: nein

Wenn das Gebäude ein „Baudenkmal oder sonstige erhaltenswerte Bausubstanz“ ist, kann sich ein Bauherr eine Innendämmung von der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) als Einzelmaßnahme in einer Höhe von 15 bzw. 20 % der Baukosten bezuschussen oder alternativ vom Finanzamt seine zu zahlende Einkommenssteuer um 20 % der Baukosten reduzieren lassen. Dafür muss ein U-Wert von 0,45 W/(m2K) erreicht werden, bei Fachwerkhäusern nur einer von 0,65 W/(m2K).

Einen gesetzlichen Mindeststandard gibt es für Innendämmungen nicht. Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) taucht der Begriff „Innendämmung“ kein einziges Mal auf. Der vom GEG vorgeschriebene U-Wert von 0,24 W/(m2K) gilt nur für das „Anbringen von Dämmschichten auf der Außenseite einer bestehenden Wand“. Das bedeutet im Umkehrschluss: Beim Anbringen auf der Innenseite muss kein bestimmter U-Wert erreicht werden.

Ein Bauherr kann also völlig frei entscheiden, wie dick seine Innendämmung werden soll. Ihr Energieeinsparpotenzial ist verblüffend hoch. Das liegt daran, dass die ersten Zentimeter immer am meisten dämmen. Und da für das menschliche Temperaturempfinden nicht nur die Raumlufttemperatur, sondern auch die Wärmestrahlung der raumumgrenzenden Flächen maßgeblich ist, kann die Raumlufttemperatur niedriger sein – was den Energieeinspareffekt nochmals erhöht.

Ihre Kontaktperson

Martin Simbürger

Martin Simbürger

Vertriebsleitung Deutschland STEICO SE
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